Was tun, wenn ein Einsatzunternehmen verhältnismäßig gut zahlt und trotzdem in der Region zum Beispiel keine Zeitarbeitnehmer für Lagerhelfertätigkeiten zu finden sind? Einfach absagen ist genau so wenig eine zufriedenstellende Option, wie die Stellenanzeigen ohne neue Ideen einfach weiter laufen zu lassen. Prinzip Hoffnung heißt leider oft: Gutem Geld schlechtes hinterher zu werfen.
#1. Lösungsfinder stellen die richtigen Fragen – nicht immer die gleichen
In diesem Teil 2 geht es nicht primär um die Vergütungssätze und den Lohn für die Aufgabe. Es geht um das Finden einer neuen Lösung für die Aufgabe des Kunden. Mit den richtigen Daten im Gepäck und den richtigen Fragen gelingt es, zusätzlich zum Auftrag ein Upgrade in der Kundenwahrnehmung zu erreichen: Die kompetenten Lösungsfinder.
Als Beispiel soll ein Logistik-Anbieter in Erding gelten. Erding liegt in der Nähe von München, etwa 30 Kilometer östlich vom Stadtrand. Im Berufsverkehr dauert die Fahrt gerne mehr als 45 min einfache Strecke.
Welche Lösungsansätze ergeben sich, wenn für den Logistiker zu wenige Lagerhelfer gefunden werden und bereits ortsüblich ordentlich gezahlt wird? Mehr zahlen geht immer. Mehr zahlen allein hilft aber nicht immer. Manchmal geht es darum, andere Zielgruppen anzusprechen oder in gezielt in anderen Orten zu rekrutieren als bisher.
Gesucht wird zunächst im Umkreis von 20 Kilometern von Erding. Zeitarbeitnehmer aus München finden sich fast keine. Nur wenige, die in den östlichen Stadtteilen wohnen. Die Anfahrt wird schnell zu lang und im Vergleich arbeiten Helfer lieber in der Produktion bei BMW, Linde oder MAN SE, weil dort mehr gezahlt wird.
Die Frage lautet: Sollten wir in anderen Städten oder Umkreisen rekrutieren oder sollten weitere Zielgruppen von Kandidaten adressiert werden? Vielleicht sogar gezielt angesprochen werden?
#2. Die richtigen Daten müssen einfach da sein – automatische Arbeitsmarktanalysen mit Gehaltsdaten
Der 3-Klick Chancenfinder in GeoMapping Zeitarbeit liefert diese Informationen für die gesuchte Qualifikation Lagerhelfer automatisch in einem übersichtlichen Dashboard:
Im Landkreis Erding gibt es im Oktober 2022 insgesamt 3.460 Arbeitssuchende. Bei der Agentur für Arbeit sind 179 Arbeitssuchende in der Berufsuntergruppe „Berufe in der Lagerwirtschaft“ registriert. Wenn der Logistiker beispielsweise 20 Lagerhelfer sucht, wird auf den ersten Blick deutlich, wie wenig qualifiziertes Potenzial überhaupt vorhanden ist.
Anhand der Colormap-Darstellungen zu Arbeitslosen und Zeitarbeitnehmerquoten zeigt sich, dass die Stadt Landshut mit einer Zeitarbeitnehmerquote von über 11 Prozent und einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent gut geeignet ist für die Suche nach mehr Kandidaten. Zwar müssten die Zeitarbeitnehmer rund 35 km fahren, das dauert aufgrund der Verkehrslage jedoch nicht länger aus von München aus. Zudem ist es sinnvoll, sich im Dashboard von GeoMapping Zeitarbeit die Berufsgruppen mit den meisten Arbeitssuchenden in dem 20 km-Umkreis von Erding anzeigen zu lassen. Denn für die Tätigkeiten ist Geschicklichkeit wichtiger als eine abgeschlossene Ausbildung. Es zeigt sich: Zusätzlich zu den 179 qualifizierten Arbeitssuchenden gibt es beispielsweise 149 Arbeitssuchende aus dem Objekt-/Personenschutz sowie 105 Arbeitssuchende mit Reinigungsberufen. Mit diese Gruppen verdoppelt sich das Potenzial im engeren Umkreis um Erding. Und in beiden Gruppen sind die Gehaltsniveaus nicht höher als in der Logistik. Je nach Situation kann es für den Kunden auch sinnvoll sein, beide Alternativen parallel anzugehen. Es zeigt sich: Mit den richtigen Fragen und ad hoc verfügbaren Arbeitsmarktdaten lassen sich Wahrscheinlichkeiten vergleichen und sinnvolle Alternativen finden. Die Detailauswertungen zu einzelnen Kampagnen reichen bei Richtungsfragen allein nicht aus.
Im Dialog mit den Verantwortlichen bei dem Logistiker ergibt sich mit einem solchen datenorientierten Vorgehen jedenfalls eine völlig neue Gesprächsgrundlage und die Chance, sich als Partner auf Augenhöhe zu positionieren: Als kompetenter Lösungsfinder.
Übrigens: Dieses Problem kennen viele Unternehmen, nicht nur die Logistik. Es trifft gerne auch unbekannterer Mittelständler im Umland großer Städte, wo Automobilhersteller mit ihren Werken und andere bekannte Marken die Kandidaten wegschnappen und junge Menschen vom Land in die Stadt drängen.
In Folge 1 geht es darum, richtig zu Ankern mit lokalen Entgeltdaten, mehr Information finden Sie unter:
In Folge 3 geht es darum, wertvolle Neukunden zu gewinnen – und das möglichst ohne Streuverluste, mehr Information finden Sie unter: